Deadlight – Mr Wayne und die Zombies

Ich schaff es in letzter Zeit tatsächlich mal wieder, einige Spiele durchzuspielen, die ich mir kaufe. Sogar zeitnah. So geschehen mit Deadlight, ein … Horror-Sidescrolling-Survival-Game? Na ja, nennen wir es einfach mal Action-Sidescrolling-Plattformer. Oder irgendwie so was in die Richtung. Mit Zombies. Und einem düsteren Look. Und einer banalen Story.

Und mit banaler Story meine ich total banal! Im Jahre 1986 hat eine Katastrophe dafür gesorgt, dass die Toten nicht so recht tot sind, sondern umherlaufen und um sich beißen. Zombies! Schatten nennt sie das Spiel. Die Überlebenden versuchen … zu überleben. Gelingt nicht jedem, womit das Spiel auch beginnt. Der Hauptcharakter Randall Wayne (kreativer Name!) erschießt eine aus seiner Gruppe in einem Lagerhaus, die von den Zomb… Schatten gebissen wurde. Das kleine Zombie-1×1 sagt uns: Schüsse locken Zombies an. Zombies kommen, Gruppe flüchtet. Hauptcharakter wird von der Gruppe getrennt und macht sich auf die Suche nach seiner Frau und seiner Tochter, die nicht Teil dieser Gruppe waren. B-Movie-Plot direkt aus der Hölle.

Aber über die Story kann ich bei Spielen hinwegsehen, wenn es trotzdem Spaß macht. Und das ist durchaus der Fall. Deadlight ist ein 2D-Sidescroller mit 3D-Hintergründen, also ein sogenanntes 2,5D-Spiel (bescheuerte Bezeichnung btw). Da das Spiel natürlich realistischer gehalten ist ein als beispielsweise ein Trine, springt man hier nicht über Fabelwesen oder kunterbunte Bäume, sondern durch eine Stadt, die der Katastrophe zum Opfer gefallen ist. Da klettert man Feuerwehrleitern hinauf, während unter einem die Untoten fröhlich die Hände gen Himmel streckend, springt an Hausfassaden herum oder schlägt Türen und Fenster ein. Das alles natürlich in einem Tempo, wie man es von einem Überlebenskampf erwartet. Viel hält der Protagonist schließlich nicht aus und wenn mehrere Schatten den Wayne erst mal zu fassen bekommen, ist es nicht immer ganz so einfach, sich davon wieder loszureißen.

Das Spiel bietet zwar Waffen, mit denen man sich zur Wehr setzen kann, aber wie zu erwarten, ist Munition für Schusswaffen nicht ganz so üppig verstreut wie im 08/15-Shooter von nebenan. Und auch die Axt eignet sich eher dazu, den ein oder anderen Untoten mal umzustoßen. Es gibt natürlich auch Momente, da kommt man um den Gebrauch der Schusswaffe nicht herum. Dafür gilt dann, wie immer, wenn es um Zombies geht: Auf den Kopf zielen. Alles andere stört die nicht. Im Großen und ganzen kommt da eine ganz gute Survival-Atmosphäre auf, ohne dass Deadlight wirklich ein echtes Survival-Spiel ist.

Aber auch, wenn mir das Spiel natürlich Spaß gemacht hat, ich hatte eine Stelle im Spiel, da hätte ich am liebsten irgendjemanden umgetreten. Der Charakter bewegt sich ähnlich träge wie der Junge in Limbo, was die meiste Zeit absolut kein Problem darstellt, weil man nicht so präzise sein muss, wie in anderen Spielen, wenn es ums Springen geht. Dann aber kam eine Stelle, wo Wayne eine Schräge hinabrutscht, die mit Fallen gespickt ist. An dieser Stelle muss man über ein Hindernis springen und sich danach abrollen. Klingt einfach, sieht im Grunde einfach aus. Trotzdem hing ich ewig an dieser Stelle fest, weil man dort ausnahmsweise mal extrem präzise sein muss. Das hat mich so angekotzt, dass ich in Betracht gezogen habe, das Spiel einfach von der Platte zu schmeißen und was anderes zu spielen. Zum Glück tat ich das nicht und hab den Abschnitt dann doch irgendwie mit viel Glück geschafft. Danach konnte ich das Spiel wieder genießen, wie vor der Stelle auch.

Was mich an Deadlight allerdings auch gestört hat: Die PC-Portierung ist wieder mal weniger gut gelungen als man als Käufer erwartet. Die Steuerung mit der Tastatur ist ein Krampf, die grafischen Optionen sind ein Slider und damit eben nicht wirklich vorhanden und in den Zwischensequenzen, die übrigens wunderbar gezeichnet sind, fehlte mir der Ton. Gerade zu letzterem fanden sich im entsprechenden Steamforum zahlreiche Leute, die das gleiche Problem hatten. Hilfe fand ich in diesem Thread. Ein Austauschen der entsprechen .dll löste das Problem. Die Entwickler konnten das aber wohl nicht beheben. Traurig.

Die Probleme ließen sich aber lösen und so spielte ich Deadlight durch. 4 Stunden hat es gedauert. Das Game selbst zeigt mir 5 Stunden und 53 Minuten an, aber Steam, Raptr und meine eigene Uhr widersprechen. Die 2,99 €, die ich im aktuellen Steam-Sale dafür gezahlt habe, waren die Zeit durchaus wert, den vollen Preis würde ich dafür allerdings nicht bezahlen. Dafür ist die Umsetzung nicht gut genug, das Spiel zu kurz und die Story zu stumpf.

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