Technik gegen Aliens
Tower Defense ist etwas, was bei mir immer öfter mal auf dem Speiseplan landet. Über zwei Vertreter (Crystal Defenders R1, Immortal Defense) hatte ich schon berichtet. Mit Revenge of the Titans reiht sich ein weiteres Game ein. Bis zum Humble Indie Bundle 2 kannte ich weder das Spiel noch den Entwickler Puppy Games. Wie schade wäre es gewesen, wären die Titanen einfach so an mir vorbeigezogen — das Game ist nämlich außerordentlich gut.
Wie so oft dreht sich alles um Aliens, die die Menschheit vernichten wollen. Aber wir sind so zäh, wir schlagen das Pack zurück und gehen sogar so weit, sie nacheinander auf mehreren Planeten zu bekämpfen. Das ist im Grunde auch der ganze Plot, der sich durch die Kampagne zieht. Wirklich alles andere als neu und kreativ, aber Story ist selten das, was einem in einem TD bei der Stange hält. Letztendlich ist dafür immer noch das Gameplay zuständig und da konnte Revenge of the Titans (RotT) bei mir punkten.
Den klassischen Aufbau eines TDs kennt man: Auf festgelegten Wegen laufen Gegner entlang, die es mit Türmen zu vernichten gilt, bevor sie einen bestimmten Punkt erreichen. RotT hält sich nur bedingt an dieses Prinzip. Der durch die Aliens bedrohte Punkt in jeder Mission ist das eigene Hauptquartier, das (meistens) völlig freisteht und prinzipiell von jeder Seite angegriffen werden kann. Nicht selten ist das auch der Fall, da die Gegner von jeder Seite auf die Karte marschieren. Entsprechende Startpunkte werden vom Spiel markiert. Ob die von dort anmarschierenden Aliens die vorhandenen festgelegten Wege nutzen, hängt dabei von der Art ab. Es gibt Arten, die folgen denen bedingungslos, es gibt aber auch welche, die laufen gerne querfeldein direkt auf Gebäude zu, um sie zu zerstören. Da heißt dann erst einmal die Bewegungen verfolgen und anhand dessen entscheiden, wo man seine Abwehrtürmchen setzt.
Natürlich kostet der Bau jedes Turmes Geld. Geld ist in TDs eigentlich generell knapp. So auch oft in RotT. Hier muss man allerdings während der Missionen noch Gebäude bauen, um Kristallfelder auf den Maps abzubauen. Je mehr, desto besser. Versteht sich von selbst, oder? Es liegt schließlich auch im Interesse des Spielers, da das Geld von Mission zu Mission übernommen wird. Wer also schlau wirtschaftet, kann in späteren Levels immer größere Verteidigungslinien errichten, was auch den größten Alienboss zu Fall bringt. Die Alienbosse sind übrigens die namengebenden Titanen, die besonders hartnäckig und kräftig sind. Sobald diese beim HQ ankommen, ist die Mission gescheitert.
Zu Anfang stehen natürlich nicht alle Abwehrmaßnahmen zur Verfügung, um das Scheitern zu verhindern. Zwischen den einzelnen Missionen erforscht man deswegen jeweils eine weitere Technik im Labor. Dabei kann es sich beispielsweise um einen neuen Turm (z.B. Laserwaffen), eine dauerhafte Verbesserung (z.B weniger Nachladezeit für alle Türme), ein Supportgebäude (z.B. erhöhter Angriffsradius) oder eine Technologie (um überhaupt Fortgeschritteneres zu erforschen) handeln. Da im Laufe der Kampagne gar nicht alles erforscht werden kann, ist Wiederspielwert dadurch gegeben, andere Konstellationen auszuprobieren.
In Sachen Schwierigkeit zieht Revenge of the Titans im Laufe der Kampagne selbstverständlich immer weiter an. Falls das zu schwer wird, darf man das Level mit einem gesenkten Schwierigkeitsgrad neu starten. So kann wirklich jeder die Aliens besiegen. Wer die besondere Herausforderung sucht, spielt einen der anderen beiden Modi (Endlos, Survival), die für weitere Tage TD-Spaß sorgen dürften. Selbst habe ich sie nur kurz angespielt, weil mir Kampagnen eher zusagen. Nichtsdestotrotz behält das Spiel aber auch dort seine wirklich schöne Atmosphäre.
Ich kann das Spiel wirklich nur jedem empfehlen. Puppy Games entwickelten das Rad zwar nicht neu, aber polieren es gründlich, sodass es wunderbar glänzt. Die verschiedenen Aliens sind wunderbar designt und haben ihre Stärken, die das strategische Geschick herausfordern. Kaufen kann man den Titel natürlich direkt über die Seite des Entwicklers oder alternativ ab dem 7. März für rund 15 US$ über Steam. Vermutlich also 9,99 € für uns Europäer. Ein Preis, den der Spaß durchaus wert ist.
17. März 2011 um 11:06
Klasse Artikel. Muss ich mal reinschauen. Zocke derzeit Planet Crash auf der PS3 im 3er-Koop, das rockt auch sehr. Bin von solchen Spielen immer wieder angetan, weil sie so süchtig machen. :-) Und es gibt eben auch mehr, als nur Plants vs. Zombies. ;-)
19. März 2011 um 16:22
Planet Crash sagt mir absolut nichts, ich find dazu auch nichts, aber ich hab auch keine PS3. Revenge of the Titans ist aber nur zu empfehlen. Ich spiel relativ viel Tower Defense und müsste ich meine Favoriten bennen, RotT wäre weit oben. Gar kein Vergleich zu Plants vs. Zombies, was aus irgendeinem Grund so was von Gehyped wurde… Mir gefällt PvZ kein Stück.