Ninja Turtles und der… Clan der Füße?

Ich erinnere mich noch gut an die gute alte Zeit als kleines Kind, als man noch zu dumm war, um zu erkennen, was für einen Blödsinn man sich so anguckt. Dazu gehörten die Ninja Turtles. Und aus Spaß an der Freude hab ich mir ein Game mit den mutierten Schildkröten gekauft. Und durchgezockt.

Das genannte Game nennt sich Teenage Mutant Ninja Turtles: Fall of the Foot Clan und kam 1990 für den Game Boy heraus. Schon recht alt. Aber Old-School ist ja total im Trend. In der Gewissheit, dass ich äußerst cool bin, wenn ich ein zwanzig Jahre altes Game zocke, stecke ich es also in meinen total abgenutzten Game Boy Color. Nicht stilecht, aber das ist unwichtig.

Jedenfalls werde ich mit einem rudimentären Menü überrascht, das mir fünf spielbare Level anbietet, und mich die Steuerung umstellen lässt. Bei zwei Buttons auch durchaus sinnvoll, springen und angreifen zu tauschen. Na, was soll’s. Nach gelungener Konfiguration darf ich mir einen der vier Turtles aussuchen. Mit Leonardo auf in Level 1! Wie kaum anders zu erwarten, kommen von beiden Seiten Gegner auf mich zu, während ich mich von links nach rechts durchs Level bewege. Dass es kaum anspruchsvoll ist, die Gegner niederzustrecken, wenn ein Schlag ausreicht, sollte vermutlich erwähnt werden.

So laufe und laufe ich durchs Level, schwertschwingend, und tue mich schwer, selbst etwas abzubekommen. Wenn haufenweise generische Gegner im immer gleichen Muster „agieren“, wundert das auch kein Stück. Was aber wundert, sind die Bosse in jedem Level. Die sind genauso strunzdumm und einfach zu erledigen, wie die normalen Gegner. Anspruch auf -3000 geskilled, vermute ich. Oder ich bin einfach über… Stimmt wohl weniger. Die Entwickler dürften das Game einfach nur völlige Gaming-Retards konzipiert haben. Und nicht nur für solche Retards, sondern auch für unheimlich Ungeduldige: Nach 20 bis 30 Minuten habe ich alle fünf Level beendet und ergötzte mich voller Freude am den Abspann gesehen.

Alles in allem doch sehr enttäuschend. Hätte ich das früher als dummes Kind gehabt, wäre ich vermutlich froh gewesen, dass es jeder im Normalfall fähig sein sollte, dieses Machwerk durchzuzocken… aber an vernünftigen Maßstäben gemessen, ist es Müll. Früher als auch heute. Wenn ich so zurückdenke, welchen Schwierigkeitsgrad Mega Man und Duck Tales boten, ist das hier so lächerlich, dass man weinen möchte. Eine Verschwendung von Speicherplatz. Eine Verschwendung von Zeit, die man sinnvoller hätte nutzen können. Eine Verschwendung von allem. Im Grunde auf einer Stufe mit dem grottigen DBZ: Das Erbe von Goku.

Teaserbildquelle: Chibi Ninja Turtles by charfade (Deviantart)

5 Kommentare

  1. PAH!
    Ich hatte es als Kind und ich habe es nie durchgespielt, weil ich immer irgendwo gescheitert bin.
    Am meisten Spaß hat aber dieses Minispiel gegen Splinter oder dieses komische Gehirn (Name entfallen) gemacht, bei dem man ein wenig strategisches Vorrausdenken beweisen musste. Egal, mir hats damals gefallen und ist einTeil meiner Gaming-Kindheit!

    greez Web

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    • Nie durchgezockt? Obwohl man die Level auswählen kann? ^^;

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      • Naja, du weißt ja das Spielstände auf die Module selbst gespeichert werden. Und ich nehme an, du hast das Spiel gebraucht gekauft. Dein Vorgänger hat es vielleicht durchgespielt -> du durftest die Level auswählen.
        Keine Ahnung. Ich hab jedenfalls nie alle Level bis zu Ende gespielt, weil ich vorher immer auf den Sack gekriegt habt.

        greez Web

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        • Ich bezweifle irgendwie, dass ein GB-Game von 1990 Batteriespeicherung unterstützte. Hab deswegen gerade mal VBA mit entsprechendem Rom gestartet. Auch da kann ich direkt alle 5 Level von Anfang an auswählen.

          Aber gut, wie dem auch sei: Ich selbst hab auch alle vier Turtles benötigt, aber das Spiel hat mich dazu genötigt, möglichst schnell zum Ende zu gelangen, um dem Albtraum zu entfliehen!

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  2. signed, 100%

    P.S. das Gehirn heisst „Krang“

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