Klassiker von SEGA – Again!

Sega, ein Unternehmen, das jeder kennt, der nicht seit 40 Jahren im tiefsten Dschungel auf einem Baum wohnt. Und bei Sega will man ganz viel Geld mit alten Sachen machen ist man stolz auf die alten Mega-Drive-Games. Deswegen erschien jetzt die SEGA Mega Drive Classic Collection: Volume 1.

Man muss eigentlich sagen: „Es erschien schon wieder eine Kollektion mit Sega-Klassikern.“ Oder auch: „Schon wieder alte Mega-Drive-Titel! Fällt denen nichts anderes ein?“ 2006 erschine schon mal eine Sammlung mit Klassikern. Die wurde Sega Mega Drive Collection genannt und war verfügbar für PS2 und PSP. Die Sammlung bietet über 30 Spiele. 2009 erschien mit Sega Mega Drive Ultimate Collection eine weitere Sammlung. Diesmal für die PS3 und die Xbox 360 mit fast 50 verschiedenen Games. Über die Virtual Console der Wii kommt man ebenso an sehr viele dieser Klassiker, genauso wie seit geraumer Zeit auf dem PC per Steam. Seit neustem schmeißt Sega auch diverse alte Games fürs iPhone in den Store.

Da man schon auf so ziemlich jedem System an Segas alte 16-Bit-Games herankommt, erscheint eine weitere Collection relativ unsinnig. Und dann wird diese neue Sammlung von Sega auch noch in vier Volumes aufgeteilt. Das erste erschien jetzt im September, das nächste folgt im Oktober und die anderen kommen im November sowie nächsten Februar. Da man davon ausgehen kann, dass alle für denselben Preis im Laden stehen werden, also 19,99 €, gibt man gute 80 € aus, will man alle besitzen. Dafür bekommt man insgesamt 46 Games. Die Sammlung für PS3 und 360 bietet mehr und die kann man z.B. über Amazon derzeit für rund 30 € bzw. 20 € beziehen. Ist schon ein kleiner Unterschied.

Aber gut, will ich mal nicht weiter auf so einer fragwürdigen Entscheidung herumhacken sondern auf die Sammlung selbst eingehen. Volume 1 der Classic Collection enthält zehn Spiele. Natürlich ist der blaue Igel vertreten. Die gesamte Liste sieht so aus:

  • Sonic the Hedgehog
  • Ecco the Dolphin
  • Golden Axe
  • Altered Beast
  • Comix Zone
  • Gain Ground
  • Shinobi III
  • Vectorman
  • Crack Down
  • Space Harrier II

Im Prinzip nichts vertreten, was man nicht auch bei einem dieser billigen Mega Drives bekommen würde, die seit einigen Jahren alle paar Monate auf den Markt geschmissen werden.

Technisch darf man auch nichts Großartiges erwarten, es sind simple Emulationen der Originale auf dem PC. Das bekommt man auch zu sehr stark zu spüren, da bei der von mir genutzten Auflösung von 1280×1024 aus dem auf dem TV normalerweise nett anzusehendem Retro-Look ein Pixelmatsch. Da bleibt einem nur, sich weiter vom TFT zu entfernen oder einen der drei eingebauten Filter (Linear, TV, Enhanced) zu nutzen. Diese machen dann aus dem Pixelbrei einen mehr oder weniger im dunklen verwaschenen Pixelbrei. Am Beispiel vom ersten Sonic als Vergleichsbild:

Persönlich gefällt mir aufgrund der Nähe zum Bildschirm der Enhanced-Filter am besten, da mir die anderen beiden zu dunkel sind. Allerdings verwischt der Filter doch etwas sehr stark. Leider gibt es keinen Fenstermodus, womit man das Problem umgehen könnte… Generell gibt es kaum Einstellungen (Screenshot) und wie die Games auf einem Breitbildschirm aussehen, kann ich auch nur aufgrund der Einstellung zum Erhalten des Seitenverhältnisses vermuten: Sie werden einfach passend gezerrt, wenn die Option nicht aktiviert ist.

„Es gibt kaum etwas“ trifft nicht nur auf die Optionen zu, sondern ebenfalls auf die Spielhülle. Darin befindet sich neben der Disc nur ein Zettel mit den Erscheinungsdaten und jeweils einem Bild der vier Volumes. Die Anleitung befindet sich als .pdf in diversen Sprachen auf der Festplatte, wenn man sie mitinstalliert. Ich hasse diese Wandlung zu elektronischen Anleitungen… Und ich hasse auch Kopierschütze. Die DVD CD muss immer im Laufwerk liegen, sonst startet das Programm nicht. Jedesmal wird die Disc überprüft. Das ist so ätzend. Als wenn jemand die Collection kopieren würde, wenn er eh jedes je erhältliche MD-Game im Netz finden und per Emulator zocken kann.

Was ich nicht hasse, ist die Möglichkeit bei Spielen speichern zu können, die das normalerweise nicht bieten. Wie bei jedem vernünftigen Emulator kann man das auch in der Sammlung. Warum man aber pro Spiel nur fünf Speicherslots zur Verfügung stellt, erschließt sich mir nicht. Schon bei den neueren Konsolen finde ich die künstliche Limitierung auf wenige Speicherslots absolut blödsinnig, beim PC ist das noch unsinniger.

Allem Gemecker zum Trotz ist die Sammlung aber für Fans der alten Games, die nicht die Möglichkeit haben, sie auf der Original-Plattform zu spielen, eine nette Möglichkeit, wenn man nicht auf Roms und Emulatoren zurückgreifen möchte. Allerdings muss man dann mit Einschränkungen leben, die man damit nicht hätte.

2 Kommentare

  1. Cash-Cow melken, bis der Saft alle ist. Warum nicht? Es wird wohl noch genug Käufer geben, die auch das noch akufen werden. Schade, dass die Entwickler und Publisher den Spielern nicht die Möglichkeiten geben, die man mit einem Emulator hätte. Mehr Filter für die Grafik, eine Quick-Save Funktion, Screenshots, individuell belegbare Steuerung… naja, vielelicht erwarte ich ja zuviel.

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    • individuell belegbare Steuerung
      Das ist in begrenztem Umfang in der Collection möglich. Also alles bis auf das Steuerkreuz lässt sich belegen wie man lustig ist. Emuliert wird übrigens das 6 Button Pad.

      eine Quick-Save Funktion
      Wenn ich mich recht erinnere, dann ist auch das Möglich. Also zumindest Quickload. Muss ich nachher mal nachgucken.

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