Rückblick – KW38
Kalenderwoche 38 ist wie im Flug vergangen und bot wie andere vor ein paar kontroverse Aussagen mehr oder weniger wichtiger Persönlichkeiten der Spielebranche. Da die aber mittlerweile keiner mehr hören will, füge ich es trotzdem in folgenden epischen Wochenrückblick ein.
Den Anfang macht heute John Riccitiello. EAs persönlicher Bobby Kotick Lite zeigt sich einsichtig, dass man die Need-for-Speed-Reihe ziemlich gegen die Wand gefahren hat. Ich würde soweit gehen und behaupten, man ist mit Höchstgeschwindigkeit gegen eine Mauer geprallt. Übrig geblieben ist nur ein Klumpen Altmetall, den man gerne als höchste Form der Kunst verkauft hätte. Seien wir mal ehrlich, Ricctiello, nach Hot Pursuit 2 ging es extrem bergab. Während Underground noch ganz nett war, kann man fast alles danach als Grütze bezeichnen.
EA muss man aber zugute halten, dass sie ihre Games noch für den PC umsetzen. Bei Capcom ist man da anders eingestellt, deswegen kommt Super Street Fighter IV im Gegensatz zum ursprünglichen SFIV nicht für den PC. Als Grund gibt man Raubmordbrandschatzkopien an. Die Standardausrede der Industrie also. Dass man Schwarzkopien niemals eindämmen kann, sollte sich langsam rumgesprochen haben. Da muss man einfach ein Produkt bieten, bei dem es sich lohnt, Geld auszugeben. Halbgare PC-Portierungen, wie man sie von Capcom hier und da gewohnt ist, will keiner.
Und wisst ihr, was auch keiner will? Ein vernebeltes Hirn, wie es die Entscheidungsträger bei Sony. „It only does everything!“, hieß es da mal im Bezug auf die PS3. Mittlerweile müsste es heißen: „It only does what we don’t disable!“. Nachdem Sony die OtherOS-Funktion gestrichen hat, feuert man jetzt auf nicht lizenzierte Geräte. Mit dem neusten Firmwareupdate sollen nicht lizenzierte Controller nicht mehr funktionieren, was sich aber wohl nicht nur auf das eigentliche Ziel sondern auch auf andere Gerätschaften wie drei Modelle von MadCatz auswirkt. Und da soll mal jemand sagen, updatebare Firmwares bei Konsolen wäre nur vorteilhaft.
Unvorteilhaft ist auch der allseits bekannte Bobby Kotick, der wiedereinmal seine hochgradig intelligenten Gedanken der Öffentlichkeit zugänglich macht. Diesmal diffamiert er so ziemlich jeden unabhängigen Entwickler der Branche, behauptet er, Bungie (Halo) wäre der letzte gute unabhängige Entwickler. Vermutlich versucht er sich bei denen einzuschleimen, jetzt, wo man mit ihnen zusammenarbeitet. Anders kann ich mir solch eine stumpfe Aussage nicht erklären.
Und nicht nur ich finde Bobbys Aussage recht dämlich, auch Bungies ehemaliger Vizepräsident Peter Tamte vertritt eine ähnliche Ansicht. Diese Ansicht stellt er in seinem offenen Brief ziemlich gut dar und fordert Kotick direkt heraus. Äußerst kluger Brief. Unbedingt lesen.
Und wenn man gerade schon Bungie Teil des Themas ist, muss zum Abschluss noch was zu Halo folgen. Dem Phil Spencer von Microsoft Game Studio — wer kennt ihn nicht…? — dauert es zu lange, bis ein neues Halo auf den Markt kommt. Er würde gerne jährlich einen neuen Titel sehen, ähnlich wie bei Activisions (Hi, Bobby!) Call of Duty. Das lasse ich jetzt einfach so stehen, denn was die jährliche Ausschlachtung eines Franchises anrichtet, hat uns Riccitiello schon erklärt.
27. September 2010 um 07:13
Schön, wie du bei Koticks Namen das „ick“ nicht mit fett schreibst. Den Mann kann wohl echt niemand leiden. =)
27. September 2010 um 13:41
Er provoziert es einfach sehr erfolgreich ;)
03. Oktober 2010 um 12:53
Super Street Fighter IV… interessantes Thema. Hab letztens noch mit ein,z wei Kumpels darüber gesprochen, die sich das Spiel in der nicht-Super-Variante für die PS3 geholt haben und sich jetzt ziemlich verarscht vorkommen. Klar, sollte so wie damals sein, wo es nach und nach auch Street Fighter II in allen nur erdenklichen Geschmacksrichtung gab. Ich weiss, warum ich mir SFIV noch nciht geholt habe. Werd mir in nächster Zeit mal die Super-Variante zulegen. Aber BlazBlue lockt mich auch, speziell zu dem Preis. Argh… Entscheidungen über Entscheidungen.
Was Halo angeht… jedes Jahr ein neues Halo? UM ODINS WILLEN, BLOß NICHT! Gerade die längere Zeit, die Bungie da reingesteckt hat, hat sich letztlich immer bezahlt gemacht, sowohl für Bungie als auch für den Spieler.