Nervig: Kurz-URLs

Eine „tolle“ Erfindung, die durch Twitter richtig populär wurde: Die Kurz-URLs. Mittlerweile gibt es unzähliche Services dafür. Es scheint fast so, als wolle jeder seinen eigenen Dienst.

Was gibt es da nicht für bekannte Dienste. bit.ly, TinyURL, SHORT ME!, wp.me, etc. pp. An und für sich in bestimmten Situationen sicher ganz hilfreich und eine nette Idee, aber sie nerven. Nerviger geht es kaum. Wenn die Leute den Kram auf Twitter brauchen, um ihre total uninteressanten Links unters Volk zu bringen, dann soll es halt so sein. Da gibt es eben diese bescheuerte Textbegrenzung, durch die man möglichst viele Zeichen sparen muss/kann/soll. Warum aber nutzen viele Leute diese verfickten Services auch außerhalb von Zwitter? Wenn ich eine Beschreibung zu z.B. einem Film lese oder generell irgendwelche Artikel aus Random-Blogs, dann will ich keinen bit.ly-Link oder einen von shortme.eu. Ich will Klartext, wohin verlinkt wird. Ich will wissen, wo ich lande, wenn ich da draufklicke.

Das Sicherheitsrisiko solcher Links muss ich wohl nicht ansprechen, so oft wie das schon durchgekaut wurde… Ist mir aber auch egal, da ich bisher in der Hinsicht dank Kaspersky nie Probleme hatte. Ich mag es nur nicht, über eine Pseudo-tolle-URL auf IRGENDWAS weitergeleitet zu werden, wobei ich vorher schon wissen könnte, was das Ziel ist. Da ändert es auch nichts, dass man mittlerweile bei vielen Diensten selber einen Text für alles hinter der Domain eingeben kann. Ein shortme.eu/TolleWebsite ist genauso nichtssagend wie ein shortme.eu/ewe. Und selbst ein shortme.eu/Kotaku sagt nichts über das wirkliche Ziel aus, schließlich kann man eingeben, wozu man lustig ist. Wenn man keine Zeichenbegrenzung hat, ist außerdem völlig dumm, so was zu benutzen. Ganz zu schweigen, wenn sich die URL sowieso im href=““ verbirgt. Damit verärgert man doch nur viele. Natürlich nur, wenn ich davon ausgehen kann, dass nicht jeder in Kurz-URLs verliebt ist.

Und wie stehen meine Leser zum Thema? Nerven euch Kurz-URLs auch oder begegnet ihr denen außerhalb Twitters nicht? Vielleicht stört es euch auch gar nicht?

7 Kommentare

  1. Im „normalen Netz“ (d.h. auf Websiten außer Twitter) habe ich am liebsten Links, die mittels a-Tag einen schönen Namen bekommen haben und ich beim Drüberhovern sehe, wohin das ganze geht.

    Kurz-URLs finde ich vor allem praktisch, wenn ich eine Wegbeschreibung auf Google oder Bing Maps erstellt habe und per E-Mail versenden will. E-Mails sind bei mir immer reine Texte, und so ein Link auf eine Karte kann schonmal eklig lang sein. Allerdings weiß der Empfänger dann, dass der Link wirklich das enthält, was er enthalten soll, schließlich kennt er mich (im Idealfall).

    TinyURL hat z.B. eine Preview-Funktion . Damit wird man nicht direkt auf die Website geleitet, sondern kann sich vorher ansehen, wo der Link hinführt.

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    • Gut, per Email, wenn man sein Gegenüber kennt, ist das natürlich durchaus annehmbar und angenehmer als ein vierzeiliger, umgebrochener Link. Da ich aber auch hier ein Freund von HTML bin, hab ich das persönlich nicht so gerne.

      Die Lösung von TinyURL kenn ich, aber ist für mich eher ein schlechtes Workaround, da diese Seiten, die einen erst per Klick weiterleiten (Ausgangsseiten in diversen Forum z.B. um den Referrer zu verschleiern) fast noch schlimmer sind. Aber ich bin eben ein ewiger Motzbatzen. TinyURLs Lösung ist allerdings zweifelsohne besser als gar nichts, das muss ich zugeben.

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  2. Im Zweifelsfall sollte ja mit so einem Browser Plugin wie Noscript sicher gestellt sein, dass man nicht auf irgendeine krumme Seite gelangt, bzw. dass irgendwelche zwielichten Seiten nichts schädliches anrichten.

    Die Möglichkeit solche Kurzlinks zu machen ist ja per se nichts schlechtes, aber ehe ich in irgendeinem Forum oder so auf einen Link klicke, schaue ich normal auch erstmal wohin er tatsächlich führt. Wenn dort dann irgendwas obskures steht, dann klicke ich nicht – so einfach. Warum sollte sich auch jemand an einer Stelle, wo es keine Platzknappheit gibt, die Mühe machen den Link extra zu verkürzen, wenn er nichts zu verbergen hat?

    Zum Teil ist mir aufgefallen, dass Leute anscheind mit sowas verbergen wollen, dass ihre Verlinkungen auf Amazon Affiliate Links sind. Auch irgendwie seltsam, da solche Affiliate Links ja theoretisch nicht schlimmes sind. Vielleicht haben die Leute ein schlechtes Gewissen, weil sie die Links dort nur einbauen um vielleicht ein bisschen Geld zu verdienen, und wollen nicht, dass es jemand merkt.

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    • Ich selbst verlink ja auch ab und zu auf Amazon und setz da mein entsprechendes Tag rein. seh da nichts Verwerfliches dran, aber das scheinen manche anders zu sehen. Das aber per Kurz-URL zu verschleiern ist echt ein wenig… merkwürdig.

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  3. Finde diese Links auch nervig. Vor allem dann, wenn man – wie gerade letztens öfter mal geschehen – in einem zu einer Webseite gehörigen Chatkanal Links zur Webseite so verschlüsselt. Die Links sind nicht gerade lang und könnten auch normal gepostet werden, so dass man direkt weiß, wo sie hingehen.

    Einzig wenn es technisch problematisch wird, verwende ich diese Dienste. Manche URLs sind tatsächlich so lang, dass sie die maximale Zeilenlänge im IRC sprengen.

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    • Du bist noch im IRC aktiv? Der Channel, an den ich unweigerlich denken muss?

      Ansonsten ja, Zeichenbegrenzung im IRC ist auch noch ein Bereich, bei dem man solche Links in bestimmten Fällen durchgehen lassen kann.

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      • Hauptsächlich in anderen Channeln. In besagtem Channel idle ich aber seit einger Zeit auch wieder herum, ohne mich gross zu beteiligen. Das mit der URL, die jemand so verkürzt postete, war aus einem der anderen Channel, in denen ich bin.

        Hilft auch manchmal, Wortfilter zu umgehen, wenn sowas mit „=id“ auf dem Filter steht und man einen weniger bösen Link(damit sollen ja meist diese Diebspiele und sonstigen Reflinks gefiltert werden) posten will.

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