Mario + RPG = Great!

Nach endlosen Monaten des Dahinsiechens, habe ich es endlich geschafft, eines meiner Virtual-Console-Games erfolgreich zu beenden: Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars. Gekauft im September des letzten Jahres, ziemlich weit gezockt und dann für Monate im Speicher der Wii vergammeln lassen.

Dass es so lange liegenblieb, ist eigentlich eine Schande, zumal ich schon mit vier gesammelten Sternen relativ weit war. Vermutlich war die Tatsache, dass ich zu der Zeit noch keinen Classic Controller hatte und so mit dem kabelgebundenen GC-Controller zocken musste, mit ausschlaggebend. Mit dem Classic Controller Pro spielt es sich doch wesentlich besser. Aber mit meinen Steuerungsvorlieben hat das Game nun wenig zu tun.

Wie der Titel schon sagt, es handelt sich dabei um ein RPG mit Mario. Wenn diese Mischung nicht schon merkwürdig genug wäre, wurde es auch noch von Square entwickelt. Dieser ominöse Entwickler, der u.a. die Final-Fantasy-Reihe hervorgebracht und Chrono Trigger entwickelt hat. Da treffen also Giganten aufeinander und vermischen das Beste beider Welten zu einem unglaublich guten Game.

Anders als bei Mario zum Großteil übrig, geht es vorrangig nicht um die Entführung von Prinzessin Peach (oder Toadstool, wie sie im Original heißt) und eben Rettung selbiger Dame, sondern darum, die zerstörte Star Road wieder zu reparieren. Die wurde zerstört als ein riesiges Schwert vom Himmel fiel, welches in Bowser Schloss krachte und nebenbei die Sternenstraße beschädigte. Um wieder alles in seine üblichen Bahnen zu lenken, sucht man dann die sieben Sterne. Klingt nicht besonders kreativ, aber während des gesamten Spiels trifft man so viele abgefahrene und auch bekannte Charaktere und hört bekannte Klänge, wie das Hüpfgeräusch Marios, was dem Game einen unheimlich sympathischen Touch verleiht.

Aber nicht nur die Charaktere machen das Spiel sympathisch, auch die Zusammensetzung der Truppe ist ziemlich ausgefallen. Mario, Bowser und Peach zusammen gegen den Bösewicht? Kein Problem. Oder man nimmt Mellow, ein komisches Was-weiß-ich, und Geno, eigentlich eine Holzpuppe, mit ins drei Mann starke Team. Jeder der Charaktere hat seine eigenen Fähigkeiten, die sich aber vom Umfang her sehr in Grenzen halten: Peach kann beispielsweise heilen, Bowser ist natürlich besonders schlagkräftig und Mario kann das, was er am besten kann: Hüpfen. Nicht viel anders, als in vielen anderen RPGs, aber was Super Mario RPG von vielen abgrenzt, ist, dass die Kämpfe zwar rundenbasiert ablaufen, man aber nicht nur der stille Zuschauer ist, der lediglich die Attacken auswählt. Um mehr Schaden anzurichten oder auch weniger Schaden abzukriegen, muss die jeweils zuständige Taste im richtigen Augenblick gedrückt werden.

Im Grunde funktioniert das Game aber wie man sich ein klassiches RPG eben vorstellt. Man kloppt Monster, bekommt dafür Erfahrung, bekommt ein Level-Up nach dem anderen und freut sich, wenn man das Level-Cap erreicht hat. Nebenbei erkundet man die Welt, bringt die Geschichte voran und hier und da wird ein Boss gekillt. Nicht ganz so klassisch: Zufallskämpfe gibt es nicht, was viele freuen sollte, sondern die Monster laufen so rum und man muss sie berühren, um einen Kampf zu starten. So kann man vielen Kämpfen also auch aus dem Weg gehen. Aber in einem RPG sinnvoll? Irgendwann bekommt man durch ein zu geringeres Probleme, wenn man zu vielen Kämpfen ausweicht. Interessant ist auch der Ansatz, dass für die Ausführung von speziellen Attacken und Zaubern Punkte benötigt werden, die aus einem gemeinsamen Pool bezogen werden. Das lässt die Kämpfe etwas taktischer erscheinen, weil man ja nicht möchte, dass die Punkte plötzlich alle weg sind, weil Mario ständig auf den Gegner herumgehüpft ist, und Peach so nicht heilen kann.

Hüpfen. Gutes Stichwort. Auch außerhalb der Kämpfe kann man hüpfen, was auch dringend benötigt wird, da im Spiel einige Jump’n’Run-Einlagen vorkommen und man auch Schatzkisten, die Mario-typisch in der Luft hängen, so öffnet. Die isometrische Perspektive macht die Hüpfeinlagen stellenweise aber unnötig frustrierend, da man grundsätzlich diagonal springen muss. Die Abstände kann man meistens schwer abschätzen. Zumindest gibt’s kein Game Over, wenn man mal daneben tritt.

Optisch macht Legend of the Seven Stars einen sehr guten Eindruck. Die liebevoll gestalteten Sprites und vorgerenderten Charaktere fügen sich zu einem wunderbaren Gesamtbild, das nur von gelegentlichen, kleineren Grafikfehlern getrübt wird. Anmerken muss man in dem Atemzug auch, dass das Game nur im 60Hz-Modus läuft, dürfte aber wohl heutzutage keinen mehr interessieren, ob 50Hz noch unterstützt werden. Die Bildschrimtexte wurden auch nicht lokalisiert und so ist das Game nur in Englisch spielbar, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut.

Ich für meinen Teil hatte sehr viel Spaß mit dem Game und hab nun nur noch umso mehr Lust, mir endlich mal die anderen Mario RPGs zuzulegen. Das Game sei auch jedem ans Herz gelegt, der was mit RPGs anfangen kann und sich nicht von „altbackener“ Grafik abschrecken lässt.

3 Kommentare

  1. Pflichtspiel und glaube ich, auch das erste VC-Spiel, was ich mir zugelegt habe. Ich frage mich nur, warum dieser Teil es damals nicht nach Europa geschafft hat, sondern erst über die Virtual Console? Ich würde mich auch ziemlich über eine Virtual Console-Version von „Chrono Trigger“ freuen, auch wenn es schon ein DS-Remake gibt. Das ich mir im übrigen noch zulegen muss, auch wenn ich es schon gefühlte zwölftausend Mal auf dem Emulator gespielt habe.

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    • Chrono Trigger würde mich auch reizen, weil ich es bisher noch nie gespielt habe. Hier und da mal im Emulator gestartet, aber da gibt’s kein gescheites Feeling… Das DS-Remake ist mir bisher leider auch noch zu teuer bzw. wird es wohl nicht im Preis fallen, da scheinen nicht so viele von hergestellt worden zu sein, wie von anderen Games.

      Mein erstes VC-Game war übrigens Super Mario 64 (Dezember 06), was ich bis heute nie durchgespielt habe. Und ja, schlagt mich alle, aber es gefällt mir eigentlich auch weniger (obwohl ich mich dran erinnere, es mit Freude gezockt zu haben). Vielleicht geb ich ihm noch mal irgendwann ’ne Chance.

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  2. großartiges game, ebenso wie die anderen mario-rpgs. unbedingt spielen, die dinger machen süchtig, so wie fast alles, wo mario drauf steht!

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