Terranigma: Wir wollen uns ändern
Ich hab vor einer Weile endlich mal mein SNES benutzt, was ich mir im April 2007 gekauft habe und seitdem nur rumstand. Dazu hatte ich mir damals Terranigma gekauft und eben diesem wurde die Ehre zuteil, dass ich es gezockt habe. Im Prinzip könnt ich diesen ganzen uninteressanten Eintrag hier sehr kurz halten und lediglich schreiben: Tolles Spiel! Und damit wäre ich fertig. Aber hey, das wäre zu einfach.
Für die, die es nicht kenne: Es geht um einen Jungen namens Ark, der in der Unterwelt lebt und ein Etwas im Haus des Weisen befreit, woraufhin alle Dorfbewohner erstarren. Die rettet man und danach geht’s ab in die Oberwelt, die man wiederbevölkern muss. Mit Vögeln, mit Säugetieren, mit Menschen. Das als ganz, ganz grobe Beschreibung.
Aber es ist ein tolles Game, das muss ich schon sagen. Nur leider war ich mehr als einmal aufgeschmissen, weil ich nicht wusste, was ich machen sollte. Es gab teilweise zu wenig Hinweise, was mich dann ewig irgendwo rumlaufen ließ. Da fällt mir auch direkt ein, dass das Lösungsbuch zum Game absoluter Müll ist, aber das gehört hier nicht hin…
Sie haben mir dennoch viel Spaß gemacht, diese 13 bis 14 Stunden, die ich für das Game brauchte. Für ein RPG schon arg arm, aber es hat dadurch auch keine Hänger und nichts, was den Umfang künstlich aufplustert (ja, sonst mecker ich bei RPGs über so kurze Spielzeiten…) Allerdings hat es das Problem, dass es viel zu einfach ist. Ausgenommen die Boss-Bitch Hexa. Das war irgendwie der einzige Teil im Game, bei dem ich meinen kleinen Helden leveln musste, was den Rest des Games dann auch wieder sehr einfach gemacht hat.
Begeistert war ich bei Terranigma von einigen Sachen. Zum einen die liebevolle Umsetzung der Welt, mit tollen Ideen und einer schönen Story, die die ein oder andere überraschende Wendung parat hält, zum anderen das recht flüssige Spielprinzip, obwohl es manchmal an einen Dungeon-Crawler erinnert. Einige neuere Games könnten sich an dem Game ungeachtet dessen in mancher Hinsicht eine Scheibe abschneiden.
Bei der Übersetzung sollten sie das aber tunlichst nicht, denn die ist leider Gottes teilweise echt scheiße. 1 zu 1 aus dem Englischen macht sich selten gut. So gibt es eine Szene, wo man drei Weibsbildern Klamotten gibt, woraufhin man gefragt wird, wie lange man noch bleibe, weil sie sich „ändern“ wollen. Ja, dort steht dann „Wir wollen uns ändern“. Holy fuck? Change ist ausschließlich für wechseln zu gebrauchen? Sei’s drum…
„Later“ kennt man auch aus dem Englischen im Sinne von „Bis später“ und wurde im dem Kontext auch im Game benutzt. Nur was steht in der deutschen Fassung? Genau. Später. Gut auch, dass in den Credits statt Translation, Transration steht. Da schlug wohl die L/R-Schwäche der Japaner durch. Schade eigentlich, sind solche Fehler doch Schandflecke auf sonst guter Weichware.
Aber allen Übersetzungsfehlern zum Trotz, ist Terranigma ein Game, was man mal gezockt haben sollte. Spaß hat mir auch die Entwicklung der Städte gemacht. Zur Erklärung: Man kann von Person A einen Gegenstand bekommen, in irgendeiner anderen Stadt gibt es dann eine andere Person, die diesen Gegenstand gerne hätte. Gibt man diesen weiter, so hilft das der Entwicklung der Stadt von Person A und verändert sich optisch. Eine tolle Idee die nahtlos in das restliche Game übergeht.
Alles in allem bin ich froh, endlich mal das SNES von seinem Staubfängerdasein befreit haben zu können, auch wenn es nicht lang war. Aber vielleicht komm ich demnächst mal an weitere SNES-Module. Ist nur nicht immer so einfach, die mit vernünftiger erhaltener OVP zu einem anständigen Preis zu bekommen. Terranigma hat sich auf alle Fälle gelohnt.
25. Februar 2010 um 22:20
Die rettet man und danach geht’s ab in die Oberwelt, die man wiederbevölkern muss. Mit vögeln…
xD
OK, ich weiß, der war grottig, aber ich konnt mich einfach nicht beherrschen. ^^
25. Februar 2010 um 22:30
Lol, mir selbst ist das gar nicht aufgefallen ^^
26. Februar 2010 um 02:39
All your transrations are belong to us!
Es ist doch immer wieder schön alte Spiele mit solider Story zu spielen, wo man noch das Gefühl bekam dass die Entwickler nicht alles unter Termindruck auf den Markt geschmissen haben, sondern sich noch mit voller Hingabe für die Qualität einsetzten.
28. Februar 2010 um 16:59
Das hab ich hier auch noch liegen. Hab allgemein noch viele SNES Spiele, die ich mal gerne durchspielen würde :S Aber irgendwie keine Motivation und viel zu viel anderer Kram, den ich machen will :S
greez Wbe
28. Februar 2010 um 20:58
Kannst sie gerne an mich abtreten, wenn du selbst die Zeit nicht hast :P
28. Februar 2010 um 23:43
Sorry, hab sie mir selbst erst vor einiger Zeit für teuer Geld wieder über ebay angeeignet :P
Irgendwann werde ich schon wieder Zeit dafür finden, spätestens wenn die Telekom mal wieder Mist mit dem Internetanschluss baut :P
greez Web
16. März 2010 um 20:36
Uh, da werden Erinnerungen wach.
Da frage ich mich eigentlich, wo mein Game hingekommen ist. ;_<
Mein SNES hat ja auch die Tage ihren Weg zurück von meiner Schwester zu mir gefunden. \OO/