„Raubkopie“ ist unseriös

Immer wieder finde ich es erschreckend, wie oft das Wort Raubkopie benutzt wird. Und ab und zu geht es mir so gegen den Strich, dass ich einfach was dazu sagen muss…

Zuletzt hab ich mich auf GamersGlobal dazu geäußert, in den Kommentaren zu einer News die vorher „Crack stutzt Batman die Flügel“ lautete und dann umbenannt wurde in „Raubkopien stutzen Batman die Flügel“. Entsprechender Kommentar von mir ist hier zu finden, natürlich mitsamt der Reaktionen der anderen User.

Teilweise sind es Reaktionen, die ich natürlich nachvollziehen allerdings nicht teilen kann. Für mich ist das Wort nun einmal ein Schandfleck in unserer Sprache. Es steht auf einer Stufe mit „Killerspiel“. Ein Wort, was etwas drastisch herabwertet und eben genau für diesen Zweck immer wieder gebraucht wird. Nicht zuletzt dürfen wir uns dafür bei Musik-, Film- und Spieleindustrie bedanken. Und genau das geht mir gegen den Strich. Man wird mit Leuten gleichgestellt, die sich mittels Gewalt die Dinge anderer aneignen. Dass das Wort im Zusammenhang mit Kopie sowieso keinen Sinn macht, muss ich wohl nicht extra erwähnen.

Warum also nutzt ein Online-Magazin solch einen Begriff? Ok, man muss dazu sagen, die News stammt von einem User. So läuft das halt bei GG, aber dennoch könnte man als Redaktion doch gewisse Dinge vorgeben. Z.B. dass man solche reißerischen Worte eben nicht benutzt und das Wort „Schwarzkopie“ stattdessen nimmt. Das ist wenigstens neutral.
Jemand hat mir auf meinen Comment zwar geantwortet, dass Schwarzkopie den meisten nicht das vermittelt, was Raubkopie eben fast jedem so sagt, aber woran liegt das wohl? An der ständigen Benutzung bestimmt nicht…
Auch die Antwort, dass nicht jedem den meisten der Unterschied zwischen Raub und Diebstahl nicht bekannt sei, hat für mich nur den Unterton, dass unsere Gesellschaft dumm ist. Das will ich zwar nicht abstreiten, aber der Unterschied zwischen Raub und Diebstahl ist, meiner Ansicht nach, gar nicht mal so klein und zumindest ich wüsste jetzt spontan keinen aus meinem näheren Umfeld, der diesen nicht wüsste.

Auch der Vergleich zu „googlen“ ist eigentlich gar nicht zu beachten. Hier wurde aus einer Firma ein Verb abgeleitet. Wohlgemerkt eine Firma, die wohl jeder Internetnutzer ein Begriff ist und wobei einem direkt die Suchmaschine in den Sinn kommt.

Nun ja, vermutlich bin einer der Wenigen, der diesen „Trend“ nicht mag und das Wort am liebsten ausradieren würde, aber was soll man machen? Online-Mags werden wohl weiterhin mit dem Wort um sich schmeißen und ich muss es eben gekonnt ignorieren, weil ich’s nicht ändern kann.

1 Kommentar

  1. Ich werds mir merken ;)

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