Warum entwickeln Enwickler schlechte Spiele?
Die Fragen haben wir uns doch alle schon mal gestellt, wenn wir es denn nicht ständig tun. Sal, Betreiber der Seite scrawlfx.com, stellt sich diese Frage auch.
Ich selbst stelle mir diese Frage auch sehr, sehr oft. Und das, obwohl ich die Antworten doch eigentlich kenne…
Die Antworten liegen so klar vor einem. Man muss eigentlich nicht einmal groß nachdenken um darauf zu kommen.
Ein schlechtes bis mittelmäßiges Game zu „erschaffen“ braucht weniger Zeit. Es braucht weniger Aufwand. Weniger Ideen. Weniger von allem. Weniger von allem heißt auch weniger Geld. Weniger Geld finden diese kommerzgeilen Entwickler besser (wer kann es ihnen verübeln?).
„Wer ist aber schuld, dass die Entwickler so weitermachen können?“, sollte die Frage meines Erachtens eigentlich lauten. Auch hier liegt die Antwort klar auf der Hand: Alle sind schuld. Alle, die sowas kaufen. Alle, die sowas zocken. Alle, die keine Ansprüche mehr an Gameplay und Co. haben. Alle, die einfach nur etwas „Neues“ in den Händen halten wollen. Alle, die einfach keine Ahnung haben, was für Perlen man früher zocken konnte.
Falls das jetzt so rüberkommt, als könnte ich solche Leute nicht leiden, die sowas kaufen, die sowas zocken… ja, das ist richtig, ich kann sie nicht leiden! Ich könnte jetzt wieder von der Casual-Welle anfangen, aber das spar ich mir an der Stelle mal. (hör ich da ein Seufzen der Erleichterung?)
Widmen wir uns wieder dem SCRAWL Beitrag:
Then there are developers like Artoon, SEGA, EA teams, Activision teams, etc. who put out a small amount to no good games, but constantly milk out bad games.
Das Melken von Franchises kennt man ja nicht nur von den genannten Teams, auch mein Lieblingsbeispiel Square Enix mischt in der Recyclingszene ganz groß mit. Der Unterschied ist nur, die die Melkprodukte von Square Enix sind qualitativ immer noch viel besser, als Pendants der schlechten Entwickler. Aber macht es die Tat an sich besser? Ist es besser eine gute Serie bis aufs Mark auszulutschen, als eine schlechte Serie immer wiederzubeleben? Teils ja, teils nein. Lieber Spiele ich Spin-Off Numero zwölfhundertvierundachzig von Final Fantasy VII, als Crash Bandicoot auf lustiger Dschungelreise und Sophies Freunde auf dem Straßenstrich. Die innovativen Ideen, die es noch in den letzten Generationen gab, fehlen zwar dennoch, aber man hat dafür ein gutes Game.
When I play these bad games, I think, somewhere during the development phase of this game, hasn’t someone from the team ever came out and said: „Does anybody else besides me think this is a bad idea? Couldn’t we put our efforts towards something, uhm, I don’t know, good?“ Then there you are sitting playing a game with tons of glitches, flawed gameplay, horrible story, last-gen graphics, bad voice-overs, and/or short gameplay time.
Ha, Sal, du Scherzkeks! Es gibt mit Sicherheit einige in den Entwicklerteams, die sich denken: „Bah, was für eine Scheiße muss ich hier fabrizieren? Dafür bin ich Spielentwickler geworden? Ich hätte auf meine Mutter hören sollen…“.
Nur was bleibt ihnen anderes übrig? Sie haben Vorgaben, sie müssen ihr Soll erfüllen. Vor allem aber: Sie werden dafür bezahlt! So lange etwas dabei rauskommt, was ein gewisser Prozentsatz an Möchtegern-Gamern kauft, ist das denen doch wayne, wie scheiße es geworden ist. Außerdem kosten das Entfernen von Glitches und die Stimmen besserer Sprecher mehr Geld. Mehr Geld ausgeben = böse.
Und solange es nur einen da draußen gibt, der sowas kauft, so lange werden die Crap-Developer wohl auch mit ihrer Crap-Entwicklung weitermachen. Alles was wir tun können ist, sowas eben nicht zu kaufen und zu hoffen, dass jeder, der auf Qualität steht, dasselbe tun wird und die Entwickler sich irgendwann eines besseren besinnen. Wie sagte Martin Luther King Jr. doch gleich… „I have a dream.“
Den habe ich auch und träumen kostet ja nichts. Nun geh ich weiterträumen…
13. September 2008 um 20:37
Ach sephi, das wird wohl immer ein traum bleiben. Aber ich versteh wie du fühlst. Nur gut, dass ich mir darüber hier auf der connichi keine gedanken machen muss ;) *gerade im halko momoi konzern sitz und gestern den neuen gurren lagann film gucken konnte*
17. September 2008 um 11:17
Besonders krass ist das Verhältnis bei der Wii. Hier existiert meiner Meinung nach ca. 80% Schrott. Es wollte halt am Anfang jeder der Erste sein – und mit wenig Zeit ist kein gutes Spiel zu entwickeln. Aber es wird definitiv gerade viel besser (Wii mäßig) !
17. September 2008 um 12:38
Genau das, aber nicht nur auf der Wii, der DS muss genauso leiden.
Dass die Wii aber im Vergleich wesentlich weniger Gutes zu bieten hat, fällt aber stärker auf. Hab mittlerweile 19 Wii-Games (inkl. drei aus der VC) und muss sagen, ich hab sie sehr selten an, da die meisten entweder schnell öde werden, nur im Multiplayer wirklich Spaß machen oder aber Bugs einem das Spielvergnügen versauen…