Rückblick – KW10

Kaum kommt der Wochenrückblick aus der Versenkung, verschiebt er sich abermals um einen Tag. Ich bin unschuldig. Schuld sind immer die Anderen! Und wegen denen gab es diese Woche auch recht viele News, die mehr oder weniger beachtenswert sind. Einige davon zeigen, wie sehr das Hobby doch verkommt, durch Firmen, die nur an den Profit denken und das eigentliche Spielerlebnis in den Hintergrund rückt.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte Activision verkündet, dass man Gutiar Hero begraben hat und keinen weiteren Titel veröffentlicht, weil das Zeug keiner kauft 1. Aber wenn die Spiele mit Plastikinstrumenten nicht so gut laufen, springt man auf einen anderen Zug, nicht wahr? Genau deswegen ist anscheinend nur Guitar tot, nicht aber der Hero. Vermutlich entwickelt man bei dem äußerst sympathischen Unternehmen Dance Hero 2. Ja ja, das läuft bei den anderen gut (Just Dance, Dance Central), das muss dann ja auch bei denen dann funktionieren. Ich bin mal gespannt, wann wieder gejammert wird, dass das keine Millionenseller mehr sind.

Ein anderes Unternehmen könnte das fast sympathischer sein, würden die Äußerungen des Präsidenten von Take Two nicht aufdecken, was eh schon jeder wusste: Die ganze Branche ist bescheuert und geilt sich an Wertungen auf. Der gute Herr Zelnick meint nämlich, dass gut das neue schlecht wäre 3. Demnächst regen die Flamer sich dann also wahrscheinlich nicht mehr darüber auf, dass 80% eine viel zu niedrige Wertung sei, sondern darüber, dass 95% viel zu wenig sind. WIr brauchen 100%, alles andere ist schlecht! Lustig und traurig zugleich.

Etwas amüsant finde ich auch eine Äußerung aus dem Hause EA. Für die soll der PC in absehbarer Zeit die größte Plattform sein 4. Die Gründe sind die gleichen, die man schon etliche Male gehört hat: Retail ist scheiße, aber Download-Games und DLC sind die gewinnträchtige Rettung. Ich sag dazu nur: Fickt euch! Ist ja nichts Neues, dass man mit DLCs versucht, den Markt auszuquetschen, ob die Teile nun immer sinnvoll sind oder nicht. Und was Free to play angeht, das ebenso genannt wird: Auch das ist nicht aller Fragen Antwort. Free to play funktioniert nicht für alles, wird nicht von jedem angenommen.

Dass auf dem Spielebranche irgendwas falsch läuft, beweist auch THQ mit Homefront. Shooter-typisch soll das Game im Singleplayer eine ziemlich kurze Spielzeit haben (um die fünf Stunden) und liegt damit bei einer ähnlichen Spielzeit wie die Singleplayer-Modi der anderen Genre-Vertreter 5. Gerechtfertigt wird so was natürlich damit, dass der Multiplayer eine äußerst wichtige Komponente wäre. Und wen kümmert das jetzt? Wenn ich etwas zocke, dann etwas, was sich von der Masse abhebt und mich auch alleine gut unterhält. Da ist mir der Multiplayer, den man in tausend anderen Games in der Form schon gesehen hat, so was von scheißegal. Spiele mit so minimalem Umfang und einem generischen Multiplayer zum Vollpreis zu verkaufen und das dann damit zu rechtfertigen, dass letzterer total wichtig sei, grenzt schon an Frechheit. Na, ich muss es ja nicht kaufen…

1 Kommentar

  1. Yay, Activision… auf dass sie ein weiteres komplettes Genre zum Tode verurteilen, indem sie es gewissenlos und unüberlegt ausschlachten.

    Was THQ angeht… nun, wenn der Singleplayer zugunsten des Multiplayers (der nicht großartig anders ist, als auf anderen Konsolen) verkürzt bzw. nciht so umfangreich wird, dann denke ich an all die Nutzer einer Konsole bzw. eines PCs, der keine Internetverbindung hat. Lustig, dass Internet immer mehr zur Grundvoraussetzung wird, wobei es immer noch Spieler gibt, die offline sind. Aber okay, vielleicht soll das nicht mehr die Kundschaft sein. Vielleicht sagen sich jetzt alle Publisher von der potentiellen Offline-Kundschaft los und versuchen ihr Glück nur noch mit den Online- und Multiplayer-Usern.

    Ich sage, wenn eine Firma versucht, sich ihre Kundschaft auszusuchen und einzugrenzen, kann nicht sehr lange damit Erfolg haben…

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