Tekken – War hier Boll am Werk?

Ich hab mir die Tage mal die Tekken-Verfilmung angeschaut. Warum nur? Nach den Filmumsetzungen von Dead or Alive und Street Fighter hätte ich doch gar nichts erwarten sollen.

Als Freund guter Beat ‚em Ups kam ich aber gar nicht drum herum, mir den Film anzusehen. Von vorne bis hinten ein kleines WTF-Erlebnis. Story ist stumpf und völlig anders als ich Tekken in Erinnerung habe bzw. mir einen Film vorstelle. Die Welt wird von Großkonzernen regiert? Das King of Iron Fist Tournament findet in Tekken City statt? Jin kennt seinen Alten nicht? WTF?

Aber hey, wer Story bei einem Film erwartet, welcher auf einer Prügelserie basiert, der lebt in einer Traumwelt. Deswegen kann er nur gut werden, wenn er den Flair einfängt, mit guten Kampfszenen aufwartet. Leider schafft dieses Machwerk nichts davon. Flair ist nicht, weil kaum ein Schauspieler aussieht, wie die Kämpfer im Spiel. Am lächerlichsten ist da auch dieser Möchtegern-Jin. Der sieht kein Stück aus wie Jin! Was soll das? Sein Vater Kazuya passt genauso wenig. Und Heihachi sieht aus wie aus Wachs, so schön glänzend. Law sieht aus und verhält sich wie ein generischer Straßenschläger. Raven und Bryan finde ich annähernd passend. Und Eddie ist auch nicht schlecht. Zu Christi braucht man eigentlich kaum was sagen… Ihre Hose spricht Bände. Das war auch schon ein großer Teil der bekannten Kämpfer, die im Film untergebracht wurden. Witzig, wenn man bedenkt, wie viele Kämpfer die Serie bietet. Warum ist kein Lei Wu Long dabei? Na gut, bei ihm muss man sagen, dass er zum Glück nicht dabei ist. Nur Jackie Chan wäre dafür der Richtige gewesen. Aber warum kein Paul Phoenix, keine Xiaoyu, kein King? Die haben eindeutig mehr Wiedererkennungswert als ein Sergei Dragunov.

Aber so schlecht die Auswahl der Kämpfer und die Story ist, so mies sind die Fights. Nicht nur, dass viel zu wenige vorkommen — das ist ein Film zu einem Prügelgame, goddammit —, sie sind auch noch total undynamisch und geben die coolen Moves aus dem Game gar nicht wider. Eddie ist hier eigentlich der einzige Lichtblick. Liegt aber wahrscheinlich daran, dass Capoeira ziemlich markant ist. Jeder Jet-Li-Film bietet bessere Fights. Aber Hauptsache man konnte ein wenig Knistern zwischen Jin und Christi einstreuen…

Der Film hat mich zwar unterhalten, aber auf genauso tiefem Niveau wie Legend of Chun Li und Dead or Alive. Meistens fragte ich mich, wie so oft, WARUM? Dieser Film hätte richtig gut werden können, wenn der Cast stimmen würde und man sich nicht eine lächerliche Story aus den Fingern gesaugt hätte. Aber Spieleverfilmungen gehen ja selten gut… Man könnte fast meinen, das wäre ein Boll-Werk des Grauens.

11 Kommentare

  1. WARUM ist eh oft die Frage, bei solchen Filmen. Irgendwer denkt sich er müsste mal einen Film zu diesem oder jenem Spiel machen, aber am Ende wird es dann nur so eine halbgare Sache.
    Also zum einen kann man sich kaum vorstellen, dass solche Filme von Fans des Originalmaterials gemacht werden, zum anderen sind solche Filme auch finanziell oft Flops. Ich kann garnicht verstehn wieso es immer wieder solche Filme gibt.

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    • Bekannter Name = potenzielle Kassenschlager. Nur leider schafft es kein Regisseur, so etwas vernünftig umzusetzen… Entweder ist der Cast völlige Grütze (Tekken, Legend of Chun Li) oder die Story wird einfach mal noch unsinniger gemacht, als sie es ohnehin schon ist (Tekken). Ich hab jetzt jedenfalls noch die Dragon-Ball- und die King-of-Fighters-Verfilmung vor mir. Ich bin mal gespannt, wann ich dazu komme, mir die beiden anzusehen und dann zu fluchen.

      Übrigens hab ich keine Ahnung warum (mal wieder!), aber Tekken hat eine Freigabe ab 18. Dieser völlig harmlose Film, den niemand ernst nehmen kann bzw. sollte.

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  2. Tu dir Dragonball nicht an. Oder nur betrunken. Oder besser: betrink dich lieber, anstatt den Film zu gucken. Ernsthaft. Finger weg.

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    • Ich werd den Film vermutlich unter Alkoholeinfluss mit zwei Kumpels sehen, die ich einfach dazu zwingen werde. Damit dürften die auch kein Problem haben, die meinen immer, mit mir könnte man gut schlechte Filme gucken ;) Zu Tekken werde ich sie sicher auch noch zwingen. Ich bin ja so ein Sadist!

      Was mich erwartet, weiß ich ja bei DB so halbwegs, in die O-Ton-Version hatte ich mal kurz reingeguckt, aber kurze Zeit später wieder ausgemacht, weil’s so crappig aussah.

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      • Du meinst hoffentlich den neueren US- Realfilm zu Dragonball, es gab damals (1989) eine sehr crappige chinesische Version, die C- oder D-Movie mäßig daher kam.

        Aber der neue ist auch crappig. Übelst crappig. Ich empfehle mindestens eine Flasche Tequila. Mindestens. Besorg vorher ein Netz Zitronen und Salz.

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        • Den alten hab ich mittlerweile ganz vergessen, das war auch gut so. Das Machwerk werde ich mir in tausend Jahren nicht anschauen.

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  3. Und wieder zeigt sich: Die Filmindustrie sollte entweder die Finger von Spieleadaptionen lassen oder aber diese ernster nehmen.
    Nun es ist nicht der erste verhunzte Film dieser Art und wird auch nicht der letzte sein.
    Was ich bis heute nicht verstehe ist, warum man keine Adaption im Spiele-Stil macht. Das wäre doch mal was. Also sowas grafisch änliches wie „Final Fantasy: Die Kräfte in dir“ oder „Advent Children“.

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    • Die Mächte in dir! ;)
      Das Problem bei animierten Filmen ist, dass die nicht den großen Markt erreichen wie „echte“ Filme. Wenn man nicht gerade Disney oder Pixar heißt, hat man in unseren Regionen wenig Chancen mit so was. Vor allem können Spieleadaptionen meines Erachtens nur dann gut sein, wenn sie sich an die Vorlage halten, was man dann zeitlich nicht unterbringen kann und so dann nur für Fans des Spiels verständlich ist. Ein sehr schwieriges Thema.

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  4. Ja den Film hab ich auch schon gesehen. Ich fand dieses postapokalyptische Szenario eigentlich ganz nett und ehrlich gesagt auch gar nicht mal so abwegig. Man sollte vielleicht erwähnen, das ich in meinem Leben sehr wenig Tekken gespielt habe. Wenn ich es zusammenrechnen müsste würde ich vielleicht auf drei Stunden ever kommen. Dennoch kenne ich ein paar Charaktere, war aber trotzdem enttäuscht. Die Kämpfe waren mehr als kurz, es gab keine coolen Moves und obwohl Haihachi Mishima die coole Sau schlechthin im Film ist, wird er einfach so kalt gemacht.
    Das Einzige, was mir halbwegs gut am Film gefallen hat war, das die Hauptfigur auch mal ordentlich auffe fresse kriegt. Ist ja nicht die Norm. Mal 2-3 Schläge ins Gesichht und das wars. Alles in allem nicht sonderlich sehenswert.

    greez Web

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    • Wachsishima war cool? Ansichtssache ^^;
      Ja, Jin hat hier und da kassiert, aber das war wieder so typisch für solche Filme. Kriegen auf die Fresse, bis sie sich kaum noch bewegen können und boxen den Gegner dann trotzdem in die Hölle. Besonders anstrengend war der Kampf Jin gegen Bryan in der Hinsicht. Und dabei ganz besonders der Finishingmove…

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      • Apropos Tekken, hab letztens aus Spaß an der Freude Tekken Tag Tournament in meine PS2 geschmissen und mir macht das Game allen Ernstes noch irgendwie Spaß. Nostalgiefaktor? K.A.

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