Uwe Boll — Ein verkanntes Genie?
Wir alle kennen ihn. Wir alle hassen ihn für das, was er aus Videospielen macht. Wer ihn dafür nicht hasst, der ist falsch, ganz einfach völlig falsch. Meine Meinung ist die einzig wahre! K, das ist gelogen. Aber mal zum Thema:
Flughirnchen (bzw. in seinem Blog als Nosferatu bekannt) hat über eben genannten Allround-Vermüller einen ziemlich interessanten Eintrag in seinem Blog verfasst.
Warum Uwe Boll ein verkanntes Genie ist
Nun, warum erwähn ich das hier? Ganz einfach: Der Text hat drei interessante Theorien, wovon mich eigentlich die letzte dazu bewegt, was dazu zu schreiben. Und auch nervt mich dieses Kommentarsystem von Free-Blog.in, sonst hätte ich sicher auch einen Comment dagelassen. Aber dann eben auf diese Weise.
Wie Herr Flughirnchen ja schon schreibt, Uwe Boll kann nicht dumm sein. Da stimme ich ihm zu. Aber er ist… wie beschreibt man das am besten… er hält sich oft scheinbar für besser, als er eigentlich ist, und auf Kritik kommen selten vernünftige Antworten. Da will er lieber boxen. Auch scheint er etwas paranoid zu sein. Er vergleicht sich mit Leuten wie Michael Bay und Steven Spielberg, behauptet sogar, sie hätten Angst vor dem Wettbewerb mit ihm und würden deswegen die Petition unterzeichnen, die dafür sorgen sollte, dass er aufhört Filme zu drehen. Okay, das alles kann auch eine Folge eines durchaus verkommenen Humors sein, was ich aber nicht wirklich glaube.
Aber zurück zum Thema, die Flughirn’schen Theorien, wobei ich mal nur auf die letzte eingehe, denn die ist, wie gesagt, überhaupt Anreiz für diesen geistigen Ausguss meinerseits.
Dass Boll quasi als „Rebell“ fungiert, um sich über Hollywood lustig zu machen, ist eine Idee, die mir gefällt. Das könnte sogar passen, denn Hollywood ist auch für mich nur noch ein Fließband, das einen Film nach dem anderen raushaut und keiner davon mehr wirklich zu überzeugen weiß. Da bräuchte es wirklich jemanden, der diesen ganzen Komplex dort in seinen Grundfesten erschüttert. Aber könnte es wirklich das sein, was Boll versucht?
Ich glaube kaum bzw. hoffe ich es nicht, denn muss man dazu wirklich Videospiele nutzen? Spiele, die Vorlagen für wirklich gute Filme abgäben? Nein, muss man nicht. Denn damit parodiert man nicht Hollys Wald, sondern sorgt in Fankreisen der benutzen Vorlagen für Mordlust. Und er verballert einfach unnötig Kohle für Lizenzen, die man wesentlich besser hätte nutzen können. Wieso gibt man ihm die überhaupt? Die Unternehmen sollten doch wissen, was er für Müll abliefert.
Ich selbst habe (konnte) mir nur Alone in the Dark komplett angesehen und war erschüttert, wie schlecht dieser Film ist, bei dem Rest, bei dem ich mir überlegte, ihn zu gucken, lief mir bei den Trailern schon ein Schauer über den Rücken… Besonders bei Schwerter des Königs. Ich spar mir aber jeglichen weiteren Kommentar zu den Filmen, sonst bin ich morgen noch nicht mit dem Schreiben fertig.
Aber sollte ich mir Postal mal angucken? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wenn ich mal ’ne selbstzerstörerische Phase habe, könnte ich es tun.
Und yeah, mal die tolle Pollfunktion nutzen, die uns WordPress.com bietet:
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13. Februar 2009 um 22:36
Juhu, jemand der mich versteht :D
Ich muss zunächst mal sagen, dass mich Uwes Machwerke bis jetzt eigentlich nie direkt betroffen haben. Soll heißen, die Spiele, die er verwurstet hat, sind nicht unbedingt meine Lieblinge. Das erklärt wohl auch meine eher positive Meinung zu ihm. Sollte er irgendwann einmal die Filmrechte an Metroid oder Zelda erhalten – Gott bewahre -, dann werd ich das wohl auch anders sehen.
Was mich an dem Onkel einfach beeindruckt, ist die Sturheit mit der er sich über Wasser hält und mit der er jede Kritik von sich weißt. Wie ne Kakerlake, die man im Klo runterspült und die immer wieder hochkommt. Allein die Interviews mit ihm, die überall im Internet kursieren, machen ihn sympathisch: Kurz angebunden, ehrlich, schonungslos. So redet kein Michael Bay und ein Spielberg erst recht nicht. Gut, oft kommt’s auch arrogant und selbstgefällig rüber, aber das ist ja Teil meiner Theorie, dass er damit die ganzen Stöpsel in Hollywood parodiert. Glauben Se mir, am Ende wird er alles zugeben und ein paar Jahre später ist der Mann Kult und Top-Stars werden sich darum reißen, in der Verfilmung seiner Biografie mitzuspielen.
Aber guck ihn dir doch mal an, da oben auf deinem Bild: Kann man so einem Burschen böse sein, dass er ein wenig Geld verdienen will? Er meint’s doch nur gut.
Und Postal… Muss man sich angucken, wenn man keinen Wert auf Niveau legt. Da waren wirklich einige Szenen dabei, die fand ich persönlich ziemlich grenzwertig. Wundert mich auch, dass der Film eine 16er Freigabe von der FSK bekommen hat. Ein Highlight übrigens: Uwe Boll spielt sich selbst und erklärt, wie er seine Filme finanziert.
Schon lutzig.
„Und auch nervt mich dieses Kommentarsystem von Free-Blog.in …“
Ja, ist nicht so der Burner, der Hoster, aber halt genau das Richtige für HTML-Noobs wie mich. ;)
13. Februar 2009 um 22:40
Ich habe bis jetzt nur Postal gesehen, soweit ich weiß.
Mein Geschmack ist eh verkorkst, aber egal ich mag sowohl die Spiele, als auch den Film.
Ich denke mal, dass das vom Spiel abhängt, ob sich ein guter Film drauss machen lässt, oder nicht.
Alone in the Dark hab ich weder gespielt noch gesehen, wobei ich die DVD vom Film habe.
13. Februar 2009 um 22:47
Natürlich ist er eine interessante Persönlichkeit ;) hatte mir letztens auch so ein dreiteiliges Interview mit ihm reingezogen. Da hatten die am Ende auch so ein Späßchen gemacht, dass er den Typen aus seinem Haus schmeißt und das ganze Equipment behält. Fand ich schon nett gemacht. Aber dennoch, ich mag es nicht, wie er gute Vorlagen versaut, Absicht oder nicht.
Und von Filmen erwarte ich generell eigentlich nicht viel, ich schaue auch viele grottige Filme aus dem asiatischen Raum. Meatball Machine und The Machine Girl, nur um mal zwei sehr miese Vertreter zu nennen. Meistens gucke ich die auch zu Ende, da sie einen gewissen Unterhaltungswert besitzen, aber genau diesen habe ich bei z.B. Alone in the Dark vermisst. Und um mal nochmal den Trailer zu Schwerter des Königs anzusprechen, dort fande ich die schauspielerische Leistung schon so unterirdisch… sonst hätte ich mir den bestimmt auch mal angesehen.
Da muss er sich aber anstrengen, seine Filme kosten oft mehr, als sie einspielen.
WordPress hat doch diesen schönen WYSIWYG-Editor ^^
13. Februar 2009 um 23:26
„Aber dennoch, ich mag es nicht, wie er gute Vorlagen versaut, Absicht oder nicht.“
Joa, das ist mir auch immer noch ein Rätsel – warum er gerade an Videospielen einen Narren gefressen hat. Wahrscheinlich interessiert er sich gar nicht fürs Zocken, sondern sieht Games mehr als unerschöpflichen Wunderbrunnen an halbgaren Ideen. Und wenn ich… was weiß ich… Rosamunde-Pilcher-Romane oder sowas verfilmen würde, würde ich da auch nicht all mein Herzblut reinfließen lassen. Die Frage ist nun, warum Uwe weiter Spiele verfilmt, wenn er für das Medium eigentlich gar kein Verständnis hat. Er macht das ja freiwillig. Widersprüche über Widersprüche…
„Und um mal nochmal den Trailer zu Schwerter des Königs anzusprechen, dort fande ich die schauspielerische Leistung schon so unterirdisch…“
Da spielt ja auch Jason Statham mit, neben Vin Diesel und The Rock wohl der begabteste Charakterdarsteller dieser Schauspielergeneration (Achtung, Ironie ^^)
„Da muss er sich aber anstrengen, seine Filme kosten oft mehr, als sie einspielen.“
Wirklich? Noch so ein Widerspruch.
„WordPress hat doch diesen schönen WYSIWYG-Editor ^^“
Wisiwysiwas? Nie gehört, ist bestimmt gut. ^^
13. Februar 2009 um 23:38
Genau das! Steht für What You See Is What You Get. Also dieser typische Editor, bei dem du einfach alles über lustige Buttons formatierst und es dir direkt angezeigt wird, wie es dann aussieht.
Jup, ich zitiere mal eben die englische Wikipedia:
Bei Schwerter des Königs war ja auch geil, dass ihm verboten wurde, Dungeon Siege als Hauptitel zu nutzen, da musste er den Namen anders unterbringen. Warum gibt man ihm die Lizenz, die Story zu verwurschteln, aber erlaubt ihm nicht, den Crap nach der Vorlage zu benennen? Wahrscheinlich Geldgier.
Aber er kann es sich ja leisten, er muss gar kein Geld mit seinen Filmen verdienen, weil er das Geld, was er in die Filme investiert, anders verdient.
Ebenfalls von Wiki mordkopiert
13. Februar 2009 um 23:58
Ah ja, diese Steuergeschichte hab ich doch auch neulich gehört. Dass der deutsche Steuerzahler Uwe Bolls Filme finanziert. Ne lustige Vorstellung. ^^
Aber ich glaub dieses Schlupfloch in dem Fonds da wurde schon vor ner Weile beseitigt. Jau, Wikipedia schreibt’s ja auch: Seit Far Cry finanziert er alle seine Filme selbst. Mit Nazigold wohlgemerkt. :)
„Steht für What You See Is What You Get.“
Oh ja, ausgeschrieben versteh ich’s. Kenn ich vom Spiele-News-Blog. Ist wirklich praktisch. ^^
14. Februar 2009 um 12:51
Uwe Boll Filme…er hat sich fast immer böse in den Sand gesetzt…Schwerter des Königs ist wirklich das beste Beispiel.
Aber Postal…das war ein Spiel für ihn, er musste keinen Sinn wiedergeben und es ist ihm ein wirklich guter Film geglückt.
Er istn ziemlicher Sturkopf, ist der Meinung „Wenn man einen Truck haben will, soll man sich einen MAN kaufen“….
also eigentlich nen lustiger Querkopf.
aber bitte her Boll…lassen sie die Finger von D&D, Alone in the Dark und Co.
Und ich bete, dass er nicht Diablo und vtm:Bloodlines entdeckt. Wär schade drum.
14. Februar 2009 um 16:48
Ich glaube, bei Diablo brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Blizzard hat wohl ohnehin nicht vor, dem Boll auch nur eine Lizenz zu geben. ^^
15. Februar 2009 um 14:37
Na dann bin ich ja beruhigt…
aber EA aufkaufen…kaum ein filmbasiertes Spiel das nicht von EA ist…wenn sie nun dei Gegenrichtung einschlagen *vorstell*
erwartet uns also etwa ein Uwe-Boll Command and Conquer-Film?
ich sehe dunkle Wolken am Horizont