Das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden gibt es ja nun schon seit einigen Monaten und über den Sinn und Unsinn dieses Aktionsbündnis kann man sich streiten, Fakt ist aber, dass der Verein mit der aktuellen Aktion zu weit geht.

Die rufen zu einer Spielentsorgung auf. Spiele, in denen das Töten von Menschen simuliert wird, im Volksmund und der Presse auch allzu gerne „Killerspiele“ genannt.

In der offiziellen News klingt das so:

Mit einem Plakat ruft das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden auf: „Familien gegen Killerspiele!“.

Zu der Veranstaltung am Samstag, 17. Oktober 2009 steht auf dem Platz vor der Staatsoper in Stuttgart ein Container bereit. Gesammelt werden Spiele, die das Töten von Menschen simulieren!.

Bei dieser Aktion, die von 10 Uhr bis 19 Uhr stattfindet, ist eine Lostrommel aufgestellt. Direkt nach dem Einwurf können die Personen ein Los ziehen. Hauptgewinn ist ein Trikot der deutschen Fussball-Nationalmannschaft auf dem sich die Unterschriften des aktuellen Kaders befinden. In diesem Trikot haben sich die Kicker erst am vergangenen Wochenende für die WM in Südafrika qualifiziert.

Also eine Art Lotterie und der Preis ist mindestens ein Game, das nur so vor Blut tropft. Und dafür darf man dann ein Trikot gewinnen! Erinnert mich etwas an Kirmes, nur dass man dort an den Losbuden eigentlich keine tollen Trikots gewinnt und auch keine Spiele hergeben muss. Sondern mit einem Haufen Stofftieren (oder wahlweise Grünpflanzen, je nach Losbude) und einem leeren Portemonnaie nach Hause kommt.
Aber das Aktionsbündnis gibt somit hier nur den minderbemittelten und sehr gewaltbereiten Gamern eine Chance, auch mal etwas zu gewinnen. Der Preis ist lediglich ihr Hobby. Aber Lotterie ist so viel besser als auf brutalste Art Menschen… pardon, ich meinte Pixel und Polygone zu killen.

Man merkt, ich weiß gar nicht, ob ich mich darüber lustig machen oder drüber aufregen soll. Ich find’s aber irgendwie traurig, dass man bei einer solchen Aktion einfach Parallelen zur Bücherverbrennung 1933 ziehen kann, weil diese einfach so offensichtlich sind. Aber damit ist nur wieder bewiesen, dass die Deutschen ein von Idiotie durchsetztes Volk sind, das es nicht einmal merkt, wenn es ständig dieselben Fehler macht. Früher war der Jude angeblich allen Übels Wurzel, heute ist es das „Killerspiel“. Und was ist es demnächst?

Bleibt nur zu hoffen, dass wenigstens alle anderen erkennen, wie schwachsinnig diese Aktion ist und sie eben nicht unterstützen, evtl. merken die Verantwortlichen dann, dass sie hier zu weit gehen. Oder die Aktion wird ein „großer Erfolg“ und demnächst geht man mit Fackeln und Heugabeln auf Gamerjagd. Volkssport!

Hier geht’s übrigens zur News auf der Website des Vereins.